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Sitzen ruiniert die Gesundheit: Warum Sie jetzt von Ihrem Stuhl aufstehen sollten

Sitzen ruiniert die Gesundheit: Warum Sie jetzt von Ihrem Stuhl aufstehen sollten
Deutschland sitzt sich krank.
Deutschland sitzt sich krank.

Deutschland sitzt sich krank. Wer jeden Tag acht Stunden und mehr auf seinem BĂŒrostuhl hockt, setzt seine psychische und körperliche Gesundheit aufs Spiel. Darmkrebs, Diabetes und Angststörungen sind nur einige der Krankheiten, die drohen.

Wussten Sie, dass Sie bis zu 80 Prozent des Tages im Sitzen verbringen? Überlegen Sie einmal: Morgens sitzen Sie auf dem Weg zur Arbeit, dort am Schreibtisch, zum Mittagessen in der Kantine und abends sitzen Sie dann gemĂŒtlich auf der Couch oder beim Feierabendbier.

Was vielen nicht bewusst ist: Wir schaden damit nicht nur unserem Körper. Wie Megan Teychenne von der Deakin University in einer Übersichtstudie herausfand, hat es auch negative Auswirkungen auf die Psyche. Wer mehr als 42 Stunden pro Woche im Sitzen verbringt, hat ein um rund 31 Prozent erhöhtes Risiko fĂŒr psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. 

Und aus diesen GrĂŒnden lohnt es sich ebenfalls, hĂ€ufiger mal aufzustehen:

  1. Der RĂŒcken schmerzt: Wer im Sitzen arbeitet und auch zu Hause kaum von der Couch aufsteht, der bekommt frĂŒher oder spĂ€ter RĂŒckenschmerzen. Denn im Sitzen werden WirbelsĂ€ule und RĂŒckenmuskulatur weitaus stĂ€rker belastet als im Stehen oder Gehen. Druckmessungen an den Bandscheiben haben gezeigt, dass Stehen sie zu 100 Prozent beansprucht, Sitzen in vorgebeugter Haltung jedoch um bis zu 190 Prozent.
  2. Die GefĂ€ĂŸe leiden: Schon nach einer Stunde Sitzen verringert sich die GefĂ€ĂŸleistung um bis zu 60 Prozent. Vor allem die Beinvenen leiden darunter, da die Wadenmuskulatur sie aktiviert und sie nur so das Blut zurĂŒck zum Herzen pumpen. „Durch langes Sitzen kann sich das Blut in den Beinen stauen. Es kommt zu schmerzhaften Schwellungen in den Beinen“, erklĂ€rt Markus StĂŒcker, Leiter des Venenzentrums der UniversitĂ€tsklinik Bochum. Langfristig drohen sogar VenenschĂ€den.
  3. Der SchĂ€del brummt: Tausende Deutsche leiden an Kopfschmerzen. Daran ist in bis zu 70 Prozent der FĂ€lle langes Sitzen schuld, schĂ€tzt Hartmut Göbel, Chefarzt der Schmerzklinik Kiel. Ursache dafĂŒr sind Verspannungen im Nacken, die durch langes Sitzen in einer falschen Haltung hervorgerufen werden.
  4. Das Gewicht nimmt zu: „Zu langes Sitzen bedingt einen niedrigen Kalorienverbrauch, denn der Stoffwechsel lĂ€uft auf Sparflamme“, sagt der Sportmediziner Klaus Völker von der UniversitĂ€tsklinik MĂŒnster. Die Folge: Wir werden dick. Im Stehen verbrennt der Körper je nach körperlicher Statur bis zu 0,7 Kalorien zusĂ€tzlich pro Minute. Das sind auf die Stunde gerechnet rund 42 Kalorien mehr als im Sitzen.
  5. Das Herz-Kreislauf-System schwĂ€chelt: Eine Untersuchung der Mayo Clinic in den USA hat gezeigt, dass Menschen, die hĂ€ufig sitzen, ein erhöhtes Risiko haben, an Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen wie Diabetes zu erkranken: Ab vier Stunden tĂ€glich steigt die Wahrscheinlichkeit um 14 Prozent.
  6. Die Krebsgefahr steigt: Eine Studie der UniversitĂ€t Regensburg belegt, dass Menschen, die viel sitzen, hĂ€ufiger an Darm-, GebĂ€rmutter- und Lungenkrebs leiden. Allein fĂŒr zehn Prozent aller DarmkrebsfĂ€lle sei zu langes Sitzen die Ursache. Denn das verlangsamt die Magen- und DarmtĂ€tigkeit und verengt zudem die GefĂ€ĂŸe.
  7. Die Hirnleistung lÀsst nach: Die fehlende Bewegung verlangsamt den menschlichen Kreislauf, so dass weniger Sauerstoff ins Gehirn gelangt. In der Folge lÀsst auch die Denkleistung nach.

 

Doch was kann man tun? Viele Probleme – eine Lösung: Bewegung. Doch mit ein wenig Ausgleichssport ist es nicht getan. Viel besser sei es, sich zwischendurch immer mal wieder zu bewegen. „Als Faustregel gilt: FĂŒnf Minuten Gehen je gesessener Stunde“, sagt Sportmediziner Klaus Völker. Wer sich dabei auch noch ein wenig dehnt, wirkt den Risiken zusĂ€tzlich entgegen.

HĂ€ufiger mal die Position wechseln

Doch der Mediziner weiß, dass sich das nicht immer umsetzen lĂ€sst. Wer gar nicht vom Schreibtisch aufstehen kann, sollte wenigstens die typische Schreibtischhaltung mit vorgebeugtem Kopf und rundem RĂŒcken vermeiden. 

Ein wenig Entspannung fĂŒr die WirbelsĂ€ule verspricht zum Beispiel eine zurĂŒckgelehnte Haltung, bei der Knie und Oberkörper möglichst weit voneinander entfernt stehen.

Wichtig ist am Ende, hĂ€ufig die Position zu wechseln. „Um die GefĂ€ĂŸe anzuregen, reicht es oft schon aus, die FĂŒĂŸe im Sitzen ab und zu mal anzuziehen und zu strecken“, sagt der GefĂ€ĂŸspezialist Markus StĂŒcker.

 

Das Standpolin ist die optimale Lösung, um aktives Stehen zu ermöglichen und den Folgen des Sitzens entgegenzuwirken. Das sanfte Schwingen auf dem Standpolin fördert die Durchblutung, trainiert den Gleichgewichtssinn, aktiviert die Tiefenmuskulatur und trĂ€gt so zur Stressreduktion bei. Es hilft, sowohl körperlich als auch mental ausgeglichen und energiegeladen zu bleiben. Und mit dem Zubehör wie z.B. der Faszienrolle sind sogar noch efektivere Bewegungsmöglichkeiten gegeben. 

 

Quelle: Der Beitrag " Sitzen ruiniert die Gesundheit: Warum Sie jetzt von Ihrem Stuhl aufstehen sollten" stammt von Focus online / 27.02.2025

 



 

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